Mach sichtbar, was sonst nie wahrgenommen worden wäre

Bahnsteig
© Markus Christof

Thilo Hertwig Photography in den stilwerk KantGaragen

Das Interesse an der Fotografie von Thilo Hertwig begann mit seiner ersten Kamera 1994. Seitdem hat er seine Sicht auf die Welt verändert. Eine Sicht, die er gerne teilen möchte. Mit der Kamera rauszugehen, wenn alle noch schlafen, wenn es regnet, stürmt oder schneit, um „sichtbar zu machen, was ohne ihn nie wahrgenommen worden wäre“ (Robert Bresson). Genau dieser flüchtige Moment, eingefroren für die Ewigkeit, treibt ihn an.

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© Thilo Hertwig

Thilo Hertwig jedenfalls schafft es Momente photographisch zu verewigen, die im Vorbeigehen kaum einer wahrgenommen hätte und wenn, im hektischen Alltag, nur aus dem Augenwinkel, ohne sie wirklich zu betrachten. Seine Arbeiten sind geprägt von der Darstellung architektonischer Besonderheiten, teilweise eben gepaart mit Menschen in ihrem Augenblick. Man erkennt Hast und Ruhe in diesen; die Fotos sind aber immer genau in dem Moment entstanden, in dem diese Menschen ganz bei sich waren. In ihren Träumen und Sehnsüchten und sicherlich in der Hoffnung auf eine zurückkehrende „normale“ Welt – was auch immer dies für den Einzelnen bedeutet. Der Mensch erscheint zuweilen auch als Störfaktor in der Ruhe der Architektur und doch ist es auf der Straße, wo das Leben wartet und der Mensch berechtigter Teil der Komposition ist.

Gerade Straßenfotografie ist wieder stark im Trend. Die Fotografie, die Mitte des letzten Jahrhunderts vor allem die Aufgabe hatte, die Bevölkerung mit Bildern des öffentlichen Lebens zu versorgen, fasziniert derzeit wieder Liebhaber:innen und Ausstellungsmacher:innen.

Vielleicht ist es auch eine wieder entstandene Sehnsucht nach Leben auf diesen Straßen, die aufgrund der Pandemie zeitweise nahezu verwaist waren.

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© Markus Christof

Aber auch die menschenleeren Fotos ermutigen den/die Betrachter:in, sich in eine komplett andere Welt zu versetzen und sich als Person in diese Umgebung hineinzuinterpretieren.

Dazu gehört für ihn auch keine Tricks zu verwenden: Kein Photoshop, keine falschen Farben, Himmel oder Hintergründe. Die immer ehrliche Sicht auf die Dinge, damit beginnen seine Bilder ihre eigene Geschichte zu erzählen und entfalten ihre Magie: Das ist es, was ihn fasziniert.

Nachdem er seit März 2022 auf dem Kunstmarkt an der Museumsinsel in Berlin seine Bilder erfolgreich ausgestellt und verkauft hat, war der logische nächste Schritt eine geeignete Fläche für den Winter zu finden. Diese war schnell mit einer der „Heinrichsboxen“ im neuen stilwerk in den KantGaragen gefunden.

In einer Welt, die nach dem Biorhythmus der sozialen Medien lebt, wo Algorithmen hungrig sind, können Inhalte schnell unter einer Flut neuer Uploads und Rauschen begraben werden, stellen sich Gedruckte Inhalte dem entgegen. Die nun in den KantGaragen und online auf seiner Website zu erwerbenden Kunstdrucke der Bilder und Bücher folgen dieser Idee.

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© Markus Christof

Gedruckt werden diese unter anderem auf einem schweren 100 %igen Baumwollpapier mit pigmentierter Tinte. Dieses Verfahren gibt den Bildern einen ganz speziellen, matten Glanz und lässt sie zuweilen, wie Aquarelle erscheinen.

Thilo Hertwig lädt uns also in seiner „Heinrichsbox“ im stilwerk KantGaragen zum Träumen ein. Er macht das sichtbar, was vielleicht ohne ihn nicht wahrgenommen wäre (Robert Bresson) und weckt in uns das Bedürfnis, auf das Alltägliche wieder mehr zu achten.

Neben seinem Beruf als Online Marketing Experte, hat er Fotografie in Wien studiert und 2018 mit einem Diplom abgeschlossen. Seit 2020 lebt er wieder in Berlin und arbeitet hier als freiberuflicher Fotograf.

Thilo Hertwig

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